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Extraprima Bordeaux 2021 Subskription

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4 CHAPTALISATION – WAS

4 CHAPTALISATION – WAS IST DAS? 2021 erlebte eben auch die Rück kehr der Chaptalisation, also das Aufzuckern des Mostes bei der Gärung. Ein Keller meister erzählte, dass seine jüngeren Mit arbeiter im Keller zunächst gar nicht wussten, wofür so viele Säcke Zucker eingetroffen waren. Die teilweise nicht ganz reifen oder zucker armen Merlots hatten einen kleinen Anschub benötigt, um bei der Gärung auf 13 % Alkohol zu gelangen. Diese alte Technik war in den vergangenen Dekaden in Ver gessen heit geraten, da die Trauben die notwendige Süße Jahr für Jahr selbst erzeugt hatten. Qualitativ ist gegen die Chaptalisierung nichts einzuwenden, sofern die Trauben über eine ausreichende Aromatik verfügen. LEHREN AUS 2018 GEZOGEN Viele Wein güter hatten nach den ver heerenden Mehltau-Attacken von 2018 in moderne Technik für den Wein berg investiert. Leichtere Traktoren, die bei Regen nicht zwischen den Reben stecken bleiben und gleich zeitig mehrere Reihen auf einmal sprühen können, haben sich im Jahrgang 2021 deutlich ausgezahlt. Nicolas Glumineau von Pichon Comtesse achtet bei der Einstellung neuer Wein bergs-Arbeiter zum Beispiel darauf, dass diese auch Traktor fahren können, um ein schlagkräftigeres Team bei der Pilz bekämpfung zu haben. Denn da geht es vor allem um Schnelligkeit … zudem kennt der Pilz ja auch keine Wochenenden … und in 2021 mussten die schlimmsten Attacken meist am Samstag und Sonntag bekämpft werden. BIO ALS HERAUSFORDERUNG Die biologisch und bio dynamisch arbeitenden Betriebe hatten mit dem Mehl tau wieder ein sehr schwieriges Jahr zu bewältigen, das extrem viel Arbeit und teil weise deutlich niedrigere Erträge eingebracht hat. Derzeit befinden sich recht viele Betriebe in Umstellung auf ökologische Bewirt schaftung, bzw. Konversion zur Bio zertifizierung und sehen sich nun dieser »neuen« Problematik gegenüber. Denn konventionell arbeitende Châteaux hatten den Pilz druck mit systemischen Spritz mitteln wesentlich leichter im Griff. Bordeaux 2021 extraprima

5 DER JAHRGANG Durch einen milden Winter fand die Vegetation des Jahrgangs 2021 einen frühen Beginn und auch das Frühjahr zeigte sich zunächst warm. Dann allerdings gab es in einigen Terroirs Frost mit teil weise schweren Schäden. Die Blüte verlief zum Teil ebenfalls schlecht, sodass einige Güter einen mäßigen Fruchtansatz verbuchen mussten. Der Sommer war dann sehr regnerisch und nicht besonders warm, ideal also für den Pilzbefall. In drei Monaten fielen 80 % der Jahresdurchschnittsmenge an Regen! Abermals gab es schwere Attacken von falschem Mehltau. Hier zeigte sich, wer aus dem Mehltau-Szenario von 2018 die richtigen Lehren gezogen hat. Die Merlots waren zu diesem Zeitpunkt besonders anfällig für den falschen Mehltau, während die Cabernets meist gut ausreifen konnten. Die Qualitäten sind über alle Appellationen sehr heterogen. Die besten Appellationen sind Margaux, St.-Julien und Pauillac. Die Erntemengen sind im Jahrgang 2021 meist deutlich geringer ausgefallen, der Grund waren wie erwähnt Frost, eine schlechte Blüte oder/und falscher Mehltau. Nur Fäulnis fehlte zur Komplettierung eines Winzer-Horrorfilms noch. Vor zehn Jahren, sagte Weinmacher Gabriel Vialard auf Haut-Bailly, wäre dieser Jahrgang zur Katastrophe geraten. Denn erst heute weiß man im Weinberg Frost und Peronospora (falscher Mehltau) so zu begegnen, dass es brauchbares Traubenmaterial zu ernten gibt. Manche Weine wurden gar nicht zu den en primeur-Verkostungen angestellt, weil es eben so wenig davon gibt. Einige Gewächse im Graves-Gebiet fielen auch zu hundert Prozent dem Frost zum Opfer. Zur Lese hin, berichteten einige Weinmacher, gab es von den Meteorologen mehrfach unzutreffende Regen-Warnungen. Manches Château hat dann noch schnell die Erntehelfer rausgeschickt, um die Trauben vor dem Niederschlag zu retten, andere warteten einfach ab. Jeder Weinmacher war nun auf sein Bauchgefühl und auch auf ein wenig Glück angewiesen. Im Allgemeinen handelt es sich bei den 2021ern um einen langen Vegetationszyklus. Die Sortierung des Traubenmaterials bei der Ernte war nun entscheidend, um nur reife Beeren für den Grand Vin zu verarbeiten. Überreife Trauben gab es so gut wie nicht. Durch die Ernteeinbußen und Selektionen der verschiedenen Traubensorten, kam es vielfach bei den Weinen zu ungewöhnlichen Assemblagen, die natürlich auch einen erheblichen Einfluss auf die Charaktere des Weines haben. Wegen nicht ganz reifer Traubenkerne musste bei der Vinifikation eher sanft extrahiert werden. Die meisten Châteaux adaptierten daher ihre Arbeitsweisen, oft hörte man von einer Infusion wie bei der Teezubereitung. Auf allzu häufiges Überschwallen des Tresterhutes (Remontage) oder das Unterstoßen des Tresterhutes (Pigeage) wurde verzichtet und auch die Maischestandzeit generell verkürzt. Ausnahmen gab es auch hier: Pavie-Macquin beispielsweise profitierte während der Regenphase von trocknenden Winden in der Hanglage. Den Traubenbereich hatte man rechtzeitig entblättert, die Früchte blieben daher gesund. Dadurch konnte Nicolas Thienpont recht spät ernten und perfekt gesundes Traubenmaterial einbringen. Die Vinifikation konnte er dann in gewohnter Vorgehensweise durchführen. So gab es im schwierigen Jahrgang 2021 eben einfach alle möglichen Problemstellungen … und jeder Weinmacher war gefordert! Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der Verkostungsnotizen und hoffe Sie für einige 2021er Bordeaux’ begeistern zu können! Ihr Thomas Boxberger Nicolas Glumineau, Pichon Comtesse extraprima Bordeaux 2021

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