Extraprima Bordeaux 2024 Subskription Offerte

5BORDEAUX 2024DIE

5BORDEAUX 2024DIE OKKASIONKURZFASSUNG BORDEAUX 2024schwieriger Jahrgang; extrem heterogeneQualitäten; divergierende Bewertungen derVerkoster; einige herausragende Weine –zu sehr attraktiven Preisen! –– stop ––FAZITDie Okkasion: kaufen, was wirklich gutund günstig ist!–– fertig ––Wie immer mit dem eigenen Glas unterwegs:Riedel Sommelier Chianti Classico Bleikristall.Dadurch werden alle Weine im gleichen Glasverkostet, um ein einheitliches Probenszenariozu gewährleisten.Ein Kunde sagte dieser Tage:»Da ist ja dieses Jahr sogareine Kiste Figeac drin …die gönn' ich mir jetzt!«… Recht hat er …Die Weinmacher von Bordeaux haben es heuer nicht leicht.Denn einerseits lässt der schwierige, internationale Marktpositive Aussichten für den Verkauf der 2024er Ernte schnellals Wunschdenken erscheinen. Jeder weiß um die Situation. Unddie Natur kontert mit Niederschlägen, Hagel, Frost und Pilzbefallin aller Vehemenz. Das Leben ist nicht immer fair, das kennt dochjeder von uns – und dennoch: Was die wackeren Spitzen-Erzeugerim Bordelais geleistet haben, ist schon sehr bemerkenswert, jabewundernswert. Und auch das muss einmal gesagt werden:Keine Weinbauregion der Welt hat seit dem Jahrgang 2015 ein sohohes und gleichmäßiges Qualitätsniveau erreicht wie Bordeaux.Bordeaux war noch nie so gut wie heute! Zugleich ist der Jahrgang2024 für die meisten Weine die günstigste Subskriptions-Offerteseit dem wesentlich schwächeren 2013er. So ist der Preis aufdem Niveau eines Off-Vintages, jedoch die Qualität bei den erfolgreichenWeinen sehr gut! Das ist attraktiv und hat das Potenzialzur Wertsteigerung! Wer jetzt die guten 2024er kauft, macht allesrichtig. Nur bei der Auswahl sollte man der richtigen Fachmeinungvertrauen.extraprima Bordeaux 2024

6Nach acht Tagen in Bordeaux mit 772 verkosteten 2024ern zieheich den Hut vor den gelungenen Weinen und dem enormen Einsatzdahinter, statt immer nur gebetsmühlenartig auf die Probleme undWidrigkeiten des Jahrgangs hinzuweisen. Im Durchschnitt begegnetenmir Qualitäten, die deutlich über dem lagen, was man angesichtsdes Witterungsverlaufs erwarten konnte. Verantwortlich dafür: dasimmense Know-How, die hochentwickelte Technik (vor allem imWeinberg) und ein ansteckender Team-Spirit, wie man ihn heute aufmanchem Château stärker spürt denn je zuvor. Früher verlor man diebestmögliche Traubenqualität schon mal an die 35-Stunden-Wochein Frankreich, denn Pilze und Krankheiten kennen keine Wochenendenund sind über sieben Tage eben 168 Stunden aktiv. Heute istman besser organisiert. Nachdem 2018 die feuchten Böden keinenTraktor mehr zwischen den Rebzeilen trugen, schaffte man in derFolge leichteres Gerät an. Mikro-Parzellen mit entsprechend selektivererWeinbergsarbeit, differenzierte Gärbehälter in neuen Kellern– all das führte zu einer besseren, stabileren Qualität trotz widrigerJahrgangsbedingungen.Nach einer Dekade mit überwiegend warmen, wasserarmen Zyklen,brachte 2024 viel Regen – ein Jahrgang, wie man ihn aus den 1980ernkennt. Doch damals konnte man noch wenig daraus machen. Heuteermöglichen viticulture, vinification und präzise sélection wirklichbemerkenswerte Weine. Wer sich auf die Horrorgeschichten vomverregneten Frühjahr und Botrytis-Fäule stützt, könnte den Jahrgangvorschnell abschreiben. All diese Nachrichten sind korrekt, dochmoderne Technik macht vieles möglich, was Winzer vor 20 bis 30Jahren als Science Fiction abgetan hätten. Die Spitzenerzeuger habenheuer bei der Lese vier ( 4! ) krasse Selektionsschritte vorgenommen:rigorose Vorlese bei der Ernte im Weinberg, Dichte-Sortierungüber Densimetrie (Erläuterung siehe unten), optische Sortiermaschinenund anschließend eine weitere manuelle Auslese. Auf Les CarmesHaut-Brion kamen aus potenziellen 42 hl / ha Erntemenge nur24 hl / ha zur Vergärung – ein enormer Aufwand an Arbeitskraft undGeld. Vielfach waren mehr Helfer bei der Sortierung im Weingutbeschäftigt, als Lesehelfer im Weinberg.Natürlich kann sich das nicht jeder Betrieb leisten. Und tatsächlichtrafen die Herausforderungen nicht alle Erzeuger gleich. Währendviele Betriebe über eine schwierige, regnerische Blüte mitVerrieselung (coulure) und Kleinbeerigkeit (millerandage) klagten,hatte man beispielsweise auf Château Margaux einen frühen Austriebund die Blüte verlief problemlos. Hagel und Frost waren zumGlück nicht weit verbreitet, aber Mildew (falscher Mehltau) hingegenzwang bereits im März zu Spritzungen – ein Novum. Es gab daherkein Patentrezept. Jeder Betrieb musste nach seinen Herausforderungenund Möglichkeiten entscheiden. Auch kleine Betriebe – ohne unerschöpfliche,finanzielle Mittel – waren teilweise in der Lage Großesleisten, weil sie ihr Terroir kannten und schnell handelten. Diese Reaktionsschnelligkeitwar oft entscheidend. Wer warten musste, weil…, hatte genau dann verloren. Und das sollte man als Weinliebhabernie vergessen: Wer einen großen Wein machen will, muss über dengesamten Wachstumszyklus im Weinberg und im Keller rund 2.000Entscheidungen richtig treffen. Jede falsche Entscheidung schmälertdie mögliche Qualität unwiederbringlich. Auch Kellertechnik kanndas nicht kompensieren … das ist ein Irrglaube. Nur die Perfektionmacht perfekte Weine!DER JAHRGANGSTYPWas 2024 deutlich zeigt: Durch weniger Alkohol und eine generelletwas reduzierte Ausdruckskraft der Weine, kommt das Terroir deutlichmehr zum Ausdruck. Wer kein Terroir hat, kann auch mit saubererArbeit keinen Terroir-Ausdruck erzwingen. Insofern war 2024wiederum ein Jahrgang für die echten und die großen Terroirs.Wichtig zu erkennen war: Viele Weine hatten eine hohle Mitte – oftein Zeichen für unreifes Lesegut oder Über-, sowie Unterextraktion.Diese Weine dürften aromatisch austrocknen und später wenig Spaßbereiten. Merlot hatte generell mehr mit Rebrankheiten zu kämpfenals die Cabernets, zudem fiel der Regen genau in die Reifephasedes Merlot. Kaum verwunderlich daher, ist es am rechten Ufer oftder Cabernet Franc, der aromatisch die Führungsrolle übernimmt.Bordeaux 2024extraprima